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    Kinderwelten - Medienwelten?

    „Zeigen Sie Interesse an der Medienwelt Ihrer Kinder“

    privatJugendhaus Oppenheim - Interview zur MedienaktionswocheMedienpädagogin Katharina Seckler

    Nachklapp zum digitalen Eltern-Talk: Interview mit Medienpädagogin Katharina Seckler mit Tipps zur Medienerziehung.

    Jugendhaus Oppenheim

    Jeweils im Februar findet im Oppenheimer Jugendhaus seit einigen Jahren eine Medienaktionswoche anlässlich des internationalen Safer Internet Days statt – in diesem Jahr rund um Comics, Trickfilme, digitale Fotografie und Computerspiele. Eltern konnten sich zum Auftakt beim digitalen Info-Talk „Kinderwelten – Medienwelten: klicken, tippen, swipen“ über den Umgang mit Medien informieren. Als Expertin des Abends eingeladen war Medienpädagogin Katharina Seckler.

    Wie so oft war die Zeit leider zu kurz, um alle Fragen zu beantworten. Daher hat das Jugendhausteam die Diplom-Pädagogin in einem anschließenden Gespräch um eine Einschätzung der wichtigsten Fragen von Eltern zur Medienerziehung ihrer Kinder gebeten. Das Interview führte Bianca Leone.

    Frau Seckler, wie sieht aus Ihrer Erfahrung zurzeit die Medienwelt von Kindern und Jugendlichen aus? Welche Apps und Games liegen aktuell im Trend?

    Im letzten Jahr hat die Nutzung von TikTok vor allem auch bei jüngeren Kindern immens an Bedeutung gewonnen. YouTube ist schon seit Jahren ein Dauerbrenner, genauso Online- oder Konsolenspiele wie z. B. Fortnite, Roblox oder - auch noch nach Jahren - Minecraft.

    Hat sich aus Ihrer Sicht die Mediennutzung junger Menschen aufgrund der Corona-Pandemie in den vergangenen zwei Jahren verändert?

    Insgesamt habe ich den Eindruck, dass Eltern entspannter geworden sind, was die Mediennutzungszeit betrifft, weil sie gemerkt haben, dass die Kinder auch "sinnvolle" Dinge mit ihren Geräten anstellen. Da andere Freizeitmöglichkeiten jedoch immer noch eingeschränkt sind, nutzen Kinder und Jugendliche zuhause weiterhin häufig Medien: Musik hören, Streamingdienste nutzen, YouTube schauen, Computer spielen. Das geht leider zu Lasten anderer Freizeitaktivitäten wie Sport oder Verabredungen mit Freunden.

    Vor welchen Herausforderungen stehen Eltern?

    Momentan sehe ich die größte Herausforderung darin - nicht nur für Eltern und Kinder, sondern für alle - wieder in den "normalen" Alltag zurück zu finden und Kinder dabei zu unterstützen, z. B. wieder in die Jugendgruppe oder zum Sportverein zu gehen, sich neue Hobbys zu suchen.

    Was bedeutet "Medienkompetenz" für Kinder und Jugendliche - und was für Eltern?

    Das ist eine sehr schwierige Frage, die man schwer in ein paar Sätzen beantworten kann. Bei den Eltern ist es am wichtigsten, dass sie ihre eigene Mediennutzung überprüfen. Kann ich selbst meine Medienzeit begrenzen? Sehe ich mich als gutes Vorbild für meine Kinder? Erinnerungen an die eigene (Medien-)Kindheit spielen dabei eine Rolle und öffnen oft den Blick zu einem neuen Verständnis für die Mediennutzung der eigenen Kinder. Letztlich finde ich es wichtig, dass Eltern sich über aktuelle Medienthemen ihrer Kinder informieren, um mit ihnen in ein gutes Gespräch zu kommen.

    Bei Kindern ist oft der ganze Bereich der "technischen" Medienkompetenz gut ausgebildet. Sie wissen, wie Geräte zu bedienen sind. Auch sind sie oft gut über Gefahren rund um Datenschutz, Cybermobbing, Fake News etc. aufgeklärt. Die größte Schwierigkeit besteht dabei, dass sie lernen müssen, dieses theoretische Wissen auch auf ihr eigenes Medienhandeln anzuwenden. Darin sehe ich den größten Unterstützungsbedarf für Kinder und Jugendliche.

    Was ist die häufigste Frage, die Ihnen an Elternabenden gestellt wird? Was Ihr wichtigster Tipp für Eltern in Fragen der Medienerziehung?

    Eine Frage, die immer kommt: Wieviel Zeit darf mein Kind vor dem Fernseher, an der Konsole, auf YouTube etc. verbringen? Hierzu gibt es tatsächlich Richtwerte, aber das Wichtigste ist hier der Blick auf das eigene Kind und das direkte Umfeld. Wie läuft es in der Schule? Hat das Kind Freunde, hat es noch andere Hobbys? Erledigt es Aufgaben im familiären Alltag? Wirkt es zufrieden und ausgeglichen? Wenn dies alles im „grünen Bereich“ ist, ist es nicht unbedingt von Bedeutung, ob das Kind 20 Minuten oder zwei Stunden täglich an der Konsole spielt. Der wichtigste Tipp für Eltern ist für mich immer, mit dem Kind über "seine" Medienwelt zu sprechen, Interesse zu zeigen und bei Problemen zu unterstützen.

    Wo können sich Eltern informieren?

    Im Internet gibt es viele gute Info-Seiten. Exemplarisch möchte ich hier nennen: www.klicksafe.de, www.schau-hin.info oder www.handysektor.de.

    Tipp: Der nächste Medienaktionstag, ein Game-Nachmittag für Kinder ab der 3. Klasse, findet in den Osterferien am Samstag, den 9. April 2022, von 15 - 18 Uhr in Kooperation mit medien.rlp.de im Oppenheimer Jugendhaus statt. Weiter Informationen und ein Anmeldezettel finden sich hier.

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