Pausenaktion Medien
Mein digitales Ich!
B. LeoneAuftakt an der Carl-Zuckmayer-Realschule Plus in Nierstein: Matthias Merz, Orientierungsstufenleiter der Schule, begrüßt die 5. Klassenstufe zum mobilen Medienparcours des Oppenheimer Jugendhauses "Mein digitales Ich".04.07.2022 b_leone Artikel: Download PDF Drucken Teilen Feedback
Nach zwei Jahren coronabedingter Pause tourt der mobile Medienparcours des Oppenheimer Jugendhauses wieder durch die umliegenden Schulen. Spannende Mitmach-Stationen rund um das Thema Mediensicherheit, darunter Messenger und Cybermobbing, Datenschutz, Games und Spielzeiten sowie Anlaufstellen für Jugendliche bei Problemen standen beim Medienaktionstag auf dem Programm – mit dem ein oder anderen Aha-Erlebnis für die jungen Leute aber auch für die teilnehmenden Lehrerinnen und Lehrer.
Ab welchem Alter ist eigentlich TikTok? Welche Fotos darf ich im Internet veröffentlichen? Und was kann ich tun, wenn doch mal in meiner WhatsApp-Gruppe gemobbt wird? In der Carl-Zuckmayer-Realschule Plus in Nierstein haben sich die Schülerinnen und Schüler der kompletten fünften Jahrgangsstufe genau diesen Fragen gestellt. An bis zu acht Stationen konnten sie auf spielerische Art und Weise ihr Wissen rund um Apps, Cybermobbing und Games testen. Wobei das Wissen meist nicht das Problem ist. Viele wissen genau, was sie eigentlich im Internet tun oder besser nicht tun sollten oder haben zumindest ein gutes Gespür dafür. Und doch ist die Möglichkeit, ungefragt ein Foto oder ein Video von Gleichaltrigen mal ganz schnell in Insta oder via WhatsApp zu posten, so einfach und „irgendwie machen es ja alle“. Dennoch hat so manche Info den ein oder anderen wohl überrascht, zum Beispiel, dass WhatsApp laut deren AGB erst ab 16 Jahren erlaubt ist. Und doch wird gerade dieser Messenger nach der KIM-Studie 2020 (mpfs.de) von knapp 70 % der Sechs- bis 13-Jährigen täglich bis mehrmals pro Woche genutzt. 50 % der Altersgruppe hat bereits ein eigenes Handy oder Smartphone.
Diesen Trend beobachtet auch seit einigen Jahren das Mitarbeiterteam im Offenen Treff des Jugendhauses. Dies war einer der Gründe, bereits vor Corona einen mobilen Medienparcours mit mehreren Mitmach-Stationen zum Thema Mediensicherheit zu entwickeln und die Schülerinnen und Schüler zu sensibilisieren. Neben einem Medienquiz und einer Selfie-Station ging es unter anderem bei der Game-Station mit Tablets um die Einschätzung der eigenen Spielzeit. Die Aufgabe: Spiel das vorgegebene Spiel und entscheide, wann eine Minute vorbei ist. Fazit: Gar nicht so einfach. Viele konnten sich gut einschätzen, wieder andere haben die Zeit im Spiel vergessen. Hintergrund ist, sich im Alltag eine Strategie zu überlegen, das eigene Smartphone wegzulegen oder das Spiel an der Konsole zu beenden, um sich mit Freunden zu treffen, anderen Hobbies nachzugehen und die Hausaufgaben zu machen. Wie konzentriert die Station „Fotos und Videos im Internet – ok oder nicht ok?“ durchlaufen wurde und welche Fragen die jungen Leute haben, hatte wohl auch so manchen Lehrer überrascht. Eine gute Möglichkeit, das Thema in einer der nächsten Schulstunden erneut aufzugreifen und offenen Fragen zu klären.
Viel Spaß und natürlich auch einige spannende Informationen wünschte Matthias Merz, Orientierungsstufenleiter der Carl-Zuckmayer-Realschule Plus, der zum Auftakt des Medienaktionstages die Schülerinnen und Schüler begrüßte. Schon am nächsten Mittwoch, dem 6. Juli, geht die Tour als „Pausenaktion Medien“ an der Integrierten Gesamtschule An den Rheinauen in Oppenheim weiter. Am 12. Oktober ist der Parcours erneut an der Niersteiner Realschule Plus zu Gast.
Projektleitung
Koordiniert und weiterentwickelt wird der mobile Medienparcours „Mein digitales Ich“ von Bianca Leone, Sozial- und Medienpädagogin des Oppenheimer Jugendhauses. Unterstützt wird der Parcours von medien.rlp.de, dem Diakonischen Werk Rheinhessen sowie den Schulsozialarbeiterteams der teilnehmenden Schulen.
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