Mit Video: Präventionsprojekt „Gewalt hat eine Geschichte - Pogromnacht in unserer Region“
Gegen Gewalt und Diskriminierung
Jugendhaus OppenheimJugendhausleiter Jürgen Salewski (li) und Johanna Stein (re) übergeben Urkunden zur Teilnahme am Jugendprojekt "Gewalt eine Geschichte".13.12.2021 b_leone Artikel: Download PDF Drucken Teilen Feedback
Jugendhaus OppenheimProjektbeitrag: Ausstellung "Extremer Lebensraum / Naturgewalten: Überlebenskünstler Mensch"In einem kleineren Rahmen als ursprünglich geplant präsentierten einige der Schüler- und Konfirmandengruppen ihre Projekte in der Aula der Carl-Zuckmayer-Realschule Plus und Fachoberschule Nierstein oder reichten ihre Beiträge digital ein. Trotz der Corona-Pandemie sind mit 16 Projekten so viele wie in keinem anderen Jahr zuvor umgesetzt worden. „Wir sind unglaublich zufrieden und positiv überrascht über die Vielzahl der engagierten Beiträge“, freute sich Jürgen Salewski, Projektkoordinator und Leiter des Oppenheimer Jugendhauses. Diese besondere Form der Gedenkkultur sei ein wichtiger präventiver Baustein in der pädagogischen Arbeit mit jungen Menschen.
„Gegen den Hass und für die Demokratie“
Matthias Back-Schück, 2. Konrektor der gastgebenden Schule in Nierstein, eröffnete nach dem Lied "Le déserteur", vorgetragen von Musiklehrer Dirk Haufler und einer Schülerin, im Namen des Rektors Matthias Ritter die Veranstaltung. Das Gedenken und Nachdenken über Gewalt in all ihren Formen sei mit diesem Projekt in besonderer Weise gelungen, so Back-Schück. „Gegen den Hass und für die Demokratie“ - digitale Grußworte an alle Teilnehmenden sendete zudem Simone Reinisch, stellvertretende Leiterin des Fachbereichs Kinder und Jugend der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN).
Videoclips, Stolpersteine und ein Rap-Song
Mit Liedern gegen Gewalt, einem Video zum Thema „Was ist Rassismus?“, einer Ausstellung „Extremer Lebensraum / Naturgewalten“, einer Präsentation über das KZ Osthofen und einer Videodokumentation zur Medienwoche mit dem „Heartbeat-Bus“ reichte die Carl-Zuckmayer-Realschule Plus insgesamt fünf Beiträge der Klassenstufen 6 bis 10 ein.
Die 9. Klasse der Landskronschule Oppenheim beteiligte sich mit einem Video zum Thema „Rassismus und Black Lives Matter“: Mut, Zivilcourage und gegenseitiger Respekt seien wichtig, um täglichen Diskriminierungen entgegenzutreten. Der Grundkurs „Darstellendes Spiel“ des Gymnasiums in Nackenheim zeigte unter dem Motto „aus der Geschichte lernen und für eine bessere Zukunft sorgen“ eine Inszenierung zur „Erinnerungskultur“. Über das Leben von Wilhelm Kopf berichtete die Konfirmandengruppe der evangelischen Kirchengemeinde Guntersblum und setzte sich mit dem Thema „Stolpersteine“ auseinander.
Die Integrierte Gesamtschule an den Rheinauen in Oppenheim hatte ebenso gleich mehrere spannende Projekte eingereicht: U. a. ein Video „Was bedeutet für mich Freiheit“ der Klasse 5b, ein Videocomic zum Thema „Freiheit - gestern und heute“, eine Lesung von Emilie Blechert und ein starker Rap-Song zum Thema „Gewalt hat eine Geschichte“. Durch die Veranstaltung führte Johanna Stein. Gemeinsam mit Jürgen Salewski überreichte sie den Jugendgruppen zum Abschluss Gutscheine und kleine Präsente.
Link-Tipp zur Veranstaltung auf YouTube: ekhn.link/4z8zq
Projektbegleitung über das Oppenheimer Jugendhaus
Dem Veranstaltungsteam Stein und Salewski ist wichtig, dass bereits jeweils zum Projektstart im Frühjahr die Möglichkeit bestehe, sich mit dem Thema „Gewalt hat eine Geschichte“ auseinanderzusetzen und das eine Projektbegleitung über das Jugendhaus möglich sei. So besuchten über die Sommermonate einige Konfirmandengruppen des Evangelischen Dekanats Ingelheim-Oppenheim mit Diplom-Pädagoge Salewski die KZ Gedenkstätte in Osthofen.
Die nächste Projektausschreibung ist im Frühjahr 2022 geplant. Ein passender Info-Flyer erscheint ab Ende März unter: https://jugendhaus-oppenheim.de.
Hintergrund „Gewalt hat eine Geschichte – Pogromnacht in unserer Region“
Seit mehr als neun Jahren engagieren sich die Projektkoordinatorin und ehemalige Lehrerin Johanna Stein (Oppenheimer Geschichtsverein e.V.) und der Leiter des Oppenheimer Jugendhauses in Trägerschaft des Evangelischen Dekanats Ingelheim-Oppenheim, Diplom-Pädagoge Jürgen Salewski, in Kooperation mit der Gedenkstätte KZ Osthofen zu diesem gesellschaftlich relevanten Thema. Durch das Projekt schaffen sie bei den teilnehmenden Jugend- und Konfirmandengruppen nicht nur eine inhaltliche Annäherung an die Zeit des Nazionalsozialismus, sondern ermöglichen über die Durchführung von Exkursionen zu Gedenkstätten oder von Projekttagen zum Thema „Stolpersteine“ in Oppenheim zudem eine persönliche Begegnung zu den Ereignissen in der Region. Schirmherr des Präventionsprojekts ist Klaus Hagemann.
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